Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2010
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Sonic Avalanche

Musik ohne Scheuklappen

„Sonic Avalanche bedeutet Musik, die vereinnahmt, die sich dann und wann die Zeit nimmt, sich zu entfalten und mit sphärischen Klängen, unkonventionellen Beats und großen Gesangslinien cineastische Ausmaße annimmt. Die gleichzeitig unterbewusst das Tanzbein schwingen lässt und live einfach beflügelt“. So sehen die vier jungen Herren Daniel Thomas (vocals/guitar), Daniel Mayer (guitar), Jonathan Opitz (bass) und David Büchner (drums) ihre Musik selbst. Der Vergleich mit dem, was auf ihrer MySpace Seite zu hören ist, gibt ihnen Recht. Keine Hochstapelei, aber man kann es auch einfacher sagen: Sonic Avalanche machen Musik ohne Scheuklappen, zu der man unverzüglich einen leichten Mitwippdrang in ungewohnte Richtungen verspürt, und die vor allem einen Satz überhaupt nicht provoziert: „Das klingt doch wie....“. Nein es klingt nicht wie. Und wenn sie es mit „Epic Indie“ etikettieren, klingt das auch wieder wie eine sehr vorsichtige Definition, die alle Möglichkeiten offen lässt. Musik, dies sich eher von hinten anschleicht, als frontal von vorne, auch wenn sie nicht auf feist krachende Gitarren verzichtet. Eben wie beispielsweise ihr Song „Alley to Horizon“: ein emotionales, aufwühlendes Stück mit einer tragenden rhytmischen Wellenbewegung und dem eindringlichen Gesang von Daniel Thomas. Andere würden aus einer solchen Gesangslinie eine Predigt machen, hier bleibt es einfach nur Musik, die an den Solarplexus greift, aber ihr Pathos nicht wie eine Monstranz vor sich herträgt. Und das ist nur eine Facette. Schon im nächsten Moment könne sie bei verschachtelten Taktmaßen mit schroffen, eckigen Gitarren sein oder bei melancholischen, introvertierten Soundscapes mit minimaler Instrumentierung.
Seit 2005 machen sie zusammen Musik, die Ochsentour über meist gewonnene Newcomerwettbewerbe, und dabei zunehmend darauf geachtet, eigenständiger zu werden. Die Anfänge waren wie bei so vielen eher genormt: „Wir haben unsere Punk-Heroes nachgemacht, und es hat sich so weiterentwickelt, dass wir irgendwann gemerkt habe: das ist kein Punk mehr.“ Im Februar 2008 wurde die Debut-EP „How to Define Destiny “ veröffentlicht. Ende 2008 wurde dann der EP die Single „To Percieve Them As Happier... “ nachgereicht. Musikalische Grenzüberschreitungen sind ihnen wichtig, aber sie geschehen organisch. Klar, jeder in der Band hat seine Einflüsse, seine Hörgewohnheiten: „Man muss unterscheiden, zwischen dem was man hört, und dem was in die Musik einfließt – das ist nicht notwendigerweise das Gleiche“, sagt Daniel, der einen Großteil der Songideen liefert, die dann im Proberaum ausgearbeitet werden. Ihm sind auch die Texte sehr wichtig, und wenn es Feedback darauf gibt, sieht er sich bestätigt: „Ich bin manchmal fasziniert, was die Leute in der Musik hören“.
Derzeit wird das erste „richtige“ Album bei Andy Schorpp im Tonstudio eingespielt. Songs, die allesamt live-erprobt sind („Wir habe genug gutes Material“ ) Und einen guten Titel „Caught between the devil and the deep blue Sea“.

> Fr. 23.7., 18 Uhr, Das FEST, Hauptbühne, Karlsruhe, Günter Klotz Anlage