Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2010
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5.marottinale

Puppen, Liebe, Kunst

Dass das Spiel mit Puppen beileibe ein Spaß nicht nur für Kinder ist, beweist das Karlsruher Figurentheater marotte Monat für Monat in seinem kleinen, aber feinen Abendprogramm. Verstärkt deutlich wird dies aber während der marottinale, dem seit fünf Jahren im Frühjahr stattfindenden Festival.

Den Auftakt macht die Erfurter Theaterfirma mit ihrer Version der legendären Geschichte des Ritters von der traurigen Gestalt. Sie zeigt am 11. (20 Uhr) den Don Quichotte als Stehaufmännchen, das mit den Waffen der Phantasie gegen Windmühlen und Weinschläuche kämpft.

Die Adaption von Robert Schneiders „Schlafes Bruder“, der Geschichte des ungewöhnlich liebenden Musikers Johannes Elias Alder, der in seiner Konsequenz jeden Schlaf vermeiden will, weil er erkannt zu haben glaubt, dass wer schläft, nicht liebe, bringt am 12., 20 Uhr, das Theatrium Bremen in die marotte.

Die „Reise zum Mittelpunkt der Welt“ mit Spielern aus Frankfurt und Erfurt und der Regie von Holger Friedrich verspricht ein parodistisches Feuerwerk auf die traditionellen Motive der Abenteuerliteratur und des Zukunftsromans, der Groß und Klein am Sa, 13. um 19 Uhr in seinen Bann ziehen wird.

„Über den Klee oder Der Knochen in meinem Kopf“ (14., 19.30 Uhr) schließlich ist eine wunderbare Produktion von Frederike Krahl, ihrer Kollegin Melanie Sowa und den Handpuppen, die der Maler Paul Klee einst für seinen Sohn Felix anfertigte. Diese sind zwar unter puppenbautechnischen Gesichtspunkten keine Meisterwerke, entfalten aber durch Klees ausdrucksstarke Ästhetik ihren ganz besonderen Charme. Die Puppenspielerinnen richten in ihrem Stück den Blick auf Glanz und Tragik eines am Ende von Schmerz und Verzweiflung geprägten Künstlerlebens in den Aufbruchsjahren der Moderne.

Rasant geht es bei SPEED zu - nachzulesen im Tagestipp vom 13. im Terminekalender

Zu den zahlreichen Kinderstücken zählen der zauberhafte „Circus“ nach einer Erzählung von Anton Tschechow, den der renommierte Uli Schlott am 12. aus Wismar mitbringt, eine höchst vergnügliche „Froschkönig“-Revue am 12., 18 Uhr, von und mit dem TheaterGeist und Tobias Rank aus Berlin, die alle Menschen ab fünf Jahren begeistern wird, und eine avancierte Version des Andersen-Märchens von „Des Kaisers neue Kleider“ der Berliner Schäfer-Wagner Produktion, die am 14. um 11 Uhr zu sehen ist. Aber auch populäre Kinderbücherstoffe dürfen bei der marottinale nicht fehlen, so bringt das Theater Blaues Haus aus Krefeld am 13. um 11 und 15 Uhr Wolf Erlbruchs „Bärenwunder“ für die Kleinsten ab drei Jahren auf die Bühne, und bei „Weist du eigentlich, wie lieb ich dich hab“ gibt es am 14., 15.30 Uhr, ein Wiedersehen mit dem früheren marotte-Mitglied Siegmar Körner, der mittlerweile das Puppentheater in Basel leitet.

> 5. marottinale, Figurentheaterfestival, 11.-14.3., Karlsruhe, Kaiserallee 11

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