Tinariwen

Taj Mahal, Thom Yorke oder Robert Plant haben schon den Hut vor dem Wirken der Musiker von Tinariwen gezogen, und dem Schaffen der vorgenannten hört man – wenn auch in homöopathischer Dosis, die Einflüsse der Tuareg-Musiker an. Wenn man will. Man lasse sich aber nicht von vorschnellen Etikettierungen wie „Die Rolling Stones der Sahara“ in die Irre führen. Mit Rockmusik im herkömmlichen Sinne hat das, was sie tun, überhaupt nichts gemein. Da helfen auch elektrische Gitarren nicht – zumal die durchweg eher hypnotisierend als elektrisierend eingesetzt werden. Wer Verwandtschaft zum Blues in dieser Musik sucht, der wird eher fündig. Tinariwen, ein Musikerkollektiv mit an- und abschwellenden Besetzungen bedeutet in der Sprache der Tuareg so viel wie „Leerer Ort“ in Referenz an den Lebensraum der Wüste. Ihre Lieder handeln von den Lebensumständen in der Sahara, den Erlebnissen in Libyens Militärcamps und der Sehnsucht aus dem Exil nach Hause - über allem steht dabei ihr Wunsch nach Autarkie und Freiheit.