Struwwelpeter

„Sieh einmal, hier steht er, Pfui! der Struwwelpeter!“, der mit Suppen-Kaspar, Zappelphilipp und Hans-Guck-in-die-Luft im Nu und friedlich die Welt eroberte. Der sensationelle Kinderbuch-Erfolg, entstanden 1844 als gereimtes Weihnachtsgeschenk für Heinrich Hoffmanns dreijähigen Sohn Carl, machte seinen Autor berühmt. Hoffmann selbst allerdings bedeutete eine andere Leistung mehr: die Gründung eines modellhaften Krankenhauses am Stadtrand von Frankfurt am Main, das sich im Unterschied zu den zuchthausartig organisierten Irrenhäsuern jener Zeit als menschenfreundliche Heil- und Pflegeanstalt verstand. Die Ausstellung zu Leben und Werk des Arztes, der vor 200 Jahren geboren wurde, zeigt den Bilderbuch-Macher und Mediziner auch als liberalen Politiker, der 1847 als Mitglied des Vorparlaments die erste deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche vorbereitete, und als Verfasser politischer Satiren. Neben seltenen europäischen Struwwelpeter-Ausgaben gehört zu den Exponaten ein Prachtband seiner fünf Kinderbücher, den Hoffmann als Unikat für Kaiser Wilhelm I. binden ließ.

> bis 15.8., Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Erbprinzenstr.15, Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9.30-12.30 Uhr.