Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2009
Verschiedenes Filme

 

Dorfpunks

Der junge Tobias Albrecht, der es später als Rocko Schamoni zu einigem Ruhm gebracht hat, war in den frühen 80er-Jahren Mitglied in einer Fun-Punk-Band namens Warhead, die sich später in Public Enemy nr. 7 umbenannte, was ihre Musik um keinen Deut besser machte. Das sind auch u.a. die Namen, die sich die Band gibt, die der Töpferlehrling Malte Ahrens (Rocko Schamonis jugendliches Alter Ego), der sich selbst Roddy Dangerblood nennt, mit seinen Freunden 1984 in einem Nest an der Ostsee aus der Taufe hebt. In seinem Buch „Dorfpunks“ hat Rocko Schamoni einfach vom eigenen Leben abgeschrieben – mit altersweise Selbstironie. Filmemacher Lars Jessen, dem es mit seinem Erstling „Am Tag als Bobby Ewing starb“ recht gut gelungen ist, die Atmosphäre der 80er-Jahre zu schildern, schafft es in seinen zweiten Film nicht, die Attitüden der Dorfpunks mit Leben zu füllen. Ihr Treiben erscheint einfach nur als spätpubertäres Gehabe, gepaart mit geringer musikalischer und verbaler Artikulationsfähigkeit.