Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2009
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9. Independent Days

Low- and No Budget Filmfestival

22. - 26.4.2009

Die Independent Days sind aus dem Gröbsten raus. Vom 22. bis 26. April findet das Festival des unabhängigen Films bereits zum neunten Mal in Karlsruhe statt und zum zweiten Mal sind die Schauburg (Marienstr.16) und das Szenelokal „Die Stadtmitte“(Baumeisterstr.3) die Austragungsorte.
Oliver Langewitz hat als Nachfolger von Michael Nagenborg die Festivalleitung übernommen. Wie gewohnt besteht das Programm aus Filmen, die fast nichts (No Budget) oder sehr wenig gekostet haben (Low Budget) gekostet haben. Sie können von Amateuren, von Profis und auch von Studierenden an Filmhochschulen kommen. Da es sich in aller Regel um Kurzfilme handelt, werden die eingereichten Filme nach stilistischen und/oder thematischen Gesichtspunkten in ca. zweistündige Blöcke eingeteilt.
In jeweils drei Blöcken sind die Filme zu sehen, die im No Budget- und im Low Budget-Wettbewerb in Konkurrenz stehen. Dem Low-Budget-Gewinner winkt ein Preisgeld von 1000 Euro von der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe, der No-Budget -Gewinner kann sich die „GoldeneID“ in den Trophäenschrank stellen.
Am besten genießt man die Filmprogramme des Wettbewerbs wie kleine Wundertüten, in denen unter Obertiteln wie „Junges und altes Leben“ und „Gestrauchelte Existenzen“ alles Mögliche stecken kann.
Bei den Finalen des No-Budget- (25., 20.45 Uhr) und Low Budget-Wettbewerbes (26., 19.30 Uhr) werden die Filme gezeigt, die in der Publikumsgunst und damit im Rennen um die Preise vorne liegen. Aber es sind auch noch eine ganze Menge Filme außerhalb des Wettbewerbs zu sehen. Alle Filme laufen in der Schauburg.
Das Eröffnungsprogramm (22., 18 Uhr) stellt eine Mischung von Filmen dar, die mit Unterstützung oder im Umfeld des von Langewitz gegründeten Filmboard e.V. entstanden sind, darunter die beiden leicht surrealen Kabinettstücke „Ultima Thule“ mit Lokalmatador Matias Bleckman und „Der Fährmeister“ mit keinem geringeren als Günter Lamprecht.
„Volkskrieg“ (23., 16 Uhr) ist der Titel eines etwas anderen abendfüllenden Heimatfilms aus Österreich. In einer Almhütte treffen sich fünf Menschen unterschiedlichster Herkunft, um ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Darum herum laufen noch ein paar kurze Filme über Menschen, die ihren Platz innerhalb oder außerhalb der Gesellschaft suchen.
In Zeiten der Wirtschaftskrise gibt es auch einen Programmblock „Obdachlose und Hartz IV-Empfänger“ (23., 18.30 Uhr).
Erstmalig im Angebot ist ein Kinder- und Jugendblock (24., 14 Uhr), u.a. mit „Auerhühner im Schwarzwald“, einer Episode aus der Reihe „Das Abenteuer um die Ecke“ der Ettlinger Planetfilm.
Nichts für die Kleinen sind die Kurzfilme zum Thema „Nazischergen und Folterer“ (24., 16, 30 Uhr), wobei der Fantasy-Film „Der Goldene Nazivampir von Absam II – Das Geheimnis von Schloss Kottlitz“ ahnen lässt, dass es dabei nicht immer ganz ernsthaft zugeht.
Erwachsenen vorbehalten, das verrät schon der Titel „Adult Animations“ (24., 23 Uhr), sind die Trickfilme, die zu später Stunde gezeigt werden, bizarre, morbide Szenarien von der Schattenseite des Lebens. „Mystic Love Affairs“ (25., 15 Uhr) heißt der Block mit Beiträgen aus Deutschland, Frankreich und Polen zum immergrünen Thema Liebe.
Allein auf sich gestellt läuft der 100 Minuten lange Spielfilm „Frischfleisch“ (25., 17 Uhr), eine ambitionierte Geschichte, in der ein Metzgergeselle und eine Tierschützerin die tragenden Rollen spielen.
Unter dem Motto „USA: The Other Side“ (25., 19 Uhr) sind drei Filme aus bzw. über die USA zu sehen, darunter ein Dokumentarfilm über den Ort Leavenworth im Staate Washington, der sich um den Fremdenverkehr anzuziehen, in einen bajuwarisch anmutenden Wintersportort verwandelte.
Im Programmblock „Super Trash de Lux“ (26., 23 Uhr) laufen Filme, die so grottenschlecht und so billig gemacht sind, dass es manche schon wieder gut finden. Als der punkigste Film aller Zeiten firmiert der deutsche Spielfilm „Chaostage – We are Punks“ (26., 16 Uhr), in dem allerdings richtige Schauspieler wie Ben Becker, Ralph Richter und Martin Semmelrogge mitmischen.
Erstaufgeführt wird der Dokumentarfilm „The Lost Kids of Burundi“ (26., 18 Uhr), den Oliver Langewitz im Juni 2008 drehte. Einen Monat lang begleitete er Entwicklungshelfer und ehrenamtliche Hilfskräfte bei ihrer Arbeit in einem der ärmsten Länder der Welt.
Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr drei Filmworkshops in der Stadtmitte, die den Netzwerk-Charakter des Festivals zur Geltung bringen sollen. Sie richten sich zunächst einmal an die anwesenden Filmemacher, sind aber bei Voranmeldung für andere Interessierte offen.
In der Stadtmitte findet am 25. auch die Filmboard-Party zu den Independent-Days statt, mit DJ Alex Dangerfield im Club und Diskko Diggital im Saal. -ko

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