Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2007
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Rockshop

Gruss und Metzler



Am 2. April 1982 eröffneten Gerd Gruss und Rudi Metzler in der Karlsruher Weststadt ihr zunächst winziges Musikgeschäft mit einer Handvoll Instrumente.
Doch Rudi, der mit den Bands Prussic Acid und Poseidon als Schlagzeuger zu den Urgesteinen der Karlsruher Rockszene zählt und bereits lange schon ein beliebter Verkäufer im Musikhaus Schlaile war, und sein Kumpel Gerd, ein begehrter Mann am Mischpult, zogen bald den Großteil der Rockmusiker der Region in ihren Laden. Der platzte schnell aus allen Nähten und wurde bis zum Gehtnichtmehr im Keller, im Nachbargeschäft und der Wohnung oben drüber immer weiter ausgebaut - bis nichts mehr half, als der Umzug 1993 in einen Neubau in Neureut-Kirchfeld.
Dort wuchs man fröhlich weiter, als Ladengeschäft, Internetshop, Instrumentenverleiher und Beschaller für Festivals und internationale Tourneen. Mittlerweile tragen Gruss und Metzler die Verantwortung für 75 Angestellte und wieder hapert es am Platz.
Noch im Herbst sollen die Bauarbeiten für ein drittes Rock Shop Gebäude in der Nachbarschaft beginnen. Doch eigentlich hatte der Rock Shop über Monate einen Umzug in den Karlsruher Osten geplant. Die Stadt war, als die Erweiterungspläne bereits geschmiedet waren, an den Rock Shop herangetreten, ob er nicht als gewerblicher Vorreiter in den Kreativpark Ostaue ziehen wolle.
Nicht nur Rudi Metzler erwärmte sich schnell für diese Idee: “Ich finde es nach wie vor eine geniale Idee, hier verschiedene Konzertveranstalter und entsprechendes Gewerbe zusammenzubringen.” So ersann man ein Projekt, das den Rock Shop mit der ebenfalls interessierten Musikschule Intakt und einem Künstlerhotel al la “House Of Blues” oder “Hard Rock Café” unter ein Dach bringen sollte.
Doch im Laufe der Zeit gestalteten sich die Rahmenbedingungen immer schwieriger. Während zum Beispiel für Metzler zunächst die Hoffnung geweckt worden war, die Stadt werde sich bei der Vermarktung der bisherigen Rock Shop-Immobilie unterstützend engagieren, stellte die zwischenzeitlich ins Amt gekommene Wirtschaftsbürgermeisterin klar, dass davon keine Rede sein könne. Im Sommer 2007 war man wieder so weit, wie neun Monate zuvor: “Die Verzögerung hat uns rund 50.000 Euro gekostet, weil mittlerweile die Zinsen kräftig gestiegen sind”, beklagt Metzler, der auf die städtischen Partner im Abenteuer Kreativpark nicht gut zu sprechen ist: “Nichts hat geklappt!”
Doch das sollte die Laune für die jährliche Rock Shop Party, bei der es diesmal besonders hoch her gehen soll, nicht schmälern. Top Act des langen Tages sind die Jungs von Liquido, die mit "Narcotic" - höchst ungewöhnlich für eine deutsche Indie-Band - einen richtigen Welthit landeten. Ansonsten gibt es neben bester regionaler Kost auch die Premiere von Rudi Metzlers “Staccato”, bei dem er völlig unbehelligt von irgendwelchen Mitspielern seiner Leidenschaft für Schlagzeugsoli frönt.
Noch im September hat sich eine ganze Reihe hochkarätiger Workshop-Gäste angekündigt, darunter am 20. die amerikanische Starschlagzeugerin Cindy Blackman, die ebenso für Lenny Kravitz wie Jazzstars wie Joe Henderson oder Cassandra Wilson trommelte.

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