Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2006
Verschiedenes Filme

 

Capote

Nach dem Erfolg von „Frühstück bei Tiffany“ befindet sich der Schriftsteller Truman Capote (Philipp Seymour Hoffman) auf der Höhe seines Ruhms. Im November 1959 wird durch einen Zeitungsartikel auf einen spektakulären Mordfall aufmerksam, der Ermordung einer vierköpfigen Familie in Kansas. Er beschließt der Sache auf den Grund zu gehen und einen Artikel darüber für die Zeitschrift New Yorker zu schreiben. Zusammen mit seiner Freundin und Muse Harper Lee (Catherine Keener) fährt er in die tiefste Provinz, wo man dem seltsamen Großstädter mit großem Misstrauen begegnet. Als noch während seiner Recherchen, die Täter, Perry Smith und Dick Hickock gefasst werden, beschließt Capote die beiden zu interviewen und über die Sache einen Roman zu schreiben, der in die amerikanische Literaturgeschichte eingehen soll. „Kaltblütig“ wurde tatsächlich ein überragender Erfolg bei der Kritik und beim Publikum. Nicht zur Sprache kam in dem Roman das obsessive Verhältnis des schwulen Schriftstellers zu Perry Smith. Doch so sehr sich die beiden auch während des Interviews nahe kommen, am Ende ist die Hinrichtung von Perry Smith der Startschuß für Truman Capotes Bestseller-Erfolg. Wie Capote in seinem Roman (und später Richard Brooks in der Verfilmung von „Kaltblütig“) gehen in dem aufsehenerregenden Debütfilm von Bennett Miller historische Wahrheit und psychologische Spekulation eine schwer aufzulösende Synthese ein. Hauptdarsteller Philipp Seymour Hoffman wird als heißer Oscar-Kandidat gehandelt, auch in vier weiteren Kategorien geht der Film ins Oscar-Rennen. Das ist erstaunlich für ein Regiedebüt. .
Kinostart: 2. März