Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 02.2006
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Hermann- Hesse- Preis

Treichel und Scheuermann

> 3. Februar, um 17 Uhr,
im Bürgersaal im Rathaus
Eintritt frei



Der Karlsruher Hermann-Hesse-Preis 2005 geht an Hans-Ulrich Treichel. Dass der Autor den Preis erst im Jahr 2006 entgegennehmen kann, hängt damit zusammen, dass der Geehrte zum ursprünglich geplanten Termin am 18.November 2005 im Ausland weilte. Am 3. Februar, um 17 Uhr, ist es dann aber soweit. Der Oberbürgermeister Heinz Fenrich wird im Bürgersaal im Rathaus den Preis und den Gewinner loben. der die Auszeichnung für seinen vor kurzem erschienenen Roman „Menschenflug“ erhält.
„Menschenflug“ ist die Geschichte eines gutbetuchten Mannes (Akademischer Rat), der kurz vor seinem zweiundfünfzigsten Geburtstag von einer plötzlichen Angst befallen wird, bald sterben zu müssen und das Leben verpasst zu haben. Er nimmt eine einjährige Auszeit vom Familienleben, nimmt sich eine kleine Wohnung, reist nach Ägypten, hat dort eine Affäre, aber vor allem beschäftigt er mit sich selbst und mit seiner Familiengeschichte. Das ist spannender als es klingt und kommt trotz der Krisenstimmung und Vergrübeltheit des Helden verblüffend leicht daher. „Effektvoll komödiantisch“ nennt das die Jury. Auch die Kritiker waren - wie fast immer bei Treichel - positiv gestimmt. Positiv dürfte Treichel, der nebenbei Professor am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig ist, die Preissumme von 15000 Euro stimmen.
Fünftausend Euro erhält Silke Scheuermann, die für ihren nicht mehr ganz taufrischen Lyrikband „Der zärtlichste Punkt im All“ mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurde. Die gebürtige Karlsruherin, die mittlerweile in Frankfurt am Main lebt, taucht in schöner Regelmäßigkeit in ihrer Heimatstadt auf, zuletzt auf der Bücherschau 2005, wo sie ihren Prosaband „Reiche Mädchen“ vorstellte. Erstmals wird der Preis unter der kommissarischen Leitung der Literarischen Gesellschaft verliehen - im Namen der vor fünfzig Jahren gegründeten Stiftung Hermann Hesse Literaturpreis. Vielleicht birgt das die Möglichkeit eines Neuanfangs für den Preis, der seit er 1957 erstmals an einen jungen vielversprechenden Autor namens Martin Walser vergeben wurde, eine wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht hat, mit Glücksgriffen und Fehlentscheidungen, mit mehr oder (meistens) weniger öffentlicher Beachtung.
Jedermann ist willkommen am feierlichen Akt der Preisverleihung teilzunehmen. Der Eintritt ist frei. - ko.


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