Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2012
Kunst, Ausstellungen Ausstellungen

 

Das Dörfle

Altstadt Karlsruhe

Man sitzt auf einmal in der berüchtigten Hawaii Bar, kurvt virtuell durch die Straßen der Altstadt und sieht auf der einen Seite des Bildschirms, wie es heute ausseht und auf der anderen, wie es früher mal ausgesehen hat. Gemälde, Fotografien und in Dokumente skizzieren das Leben in diesem Stadtteil. Natürlich gehören Kneipen dazu, wie die Dorfschänke, die älteste und immer noch funktionierende Kneipe, genauso wie das Kap (hier war früher die Hawaii Bar), der Pfannestiel, selbstverständlich seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten so beliebte Hausbrauerei Vogelbräu seinem unfiltrierten Pils.
23 Metzgereien und 24 Bäckereien gab es 1929 in „Klein Karlsruhe“, außerdem 15 Schneider, 34 Schuhmacher und zehn Obsthändlder. Insgesamt prägten damals nahezu 200 Handwerksbetriebe und Einzelhändler das Quartier in der Karlsruher Altstadt, das als Tagelöhnersiedlung begonnen hatte. Im 18. Jahrhundert wohnte dort, wer das Vermögen von 200 Gulden als Christ und 500 Gulden als Jude nicht nachweisen konnte - soviel kostete das Bürgerrecht in der Stadt Karlsruhe. Auch nach der Vereinigung mit Karlsruhe Anfang des 19. Jahrhunderts blieb es das Viertel der kleinen Leute. Die Sozialgeschichte des Dörfle mit seinen Schulen, Wirtshäusern, Gewerbebetrieben und Vereinen zeigt die Ausstellung und das vom Stadtarchiv Karlsruhe und dem Bürgerverein Alstadt herausgegebene Buch über das Dörfle. Es zeichnet den Weg vom Dorf zum Stadteil nach und beleuchtet die Altstadtsanierung ebenso wie „Das Dörfle und die Kunst“. Zahlreiche historische Fotografien erinnern nicht nur an winzige Tagelöhnerhäuser, sondern auch an die imposanten Bauten am Mendelssohnplatz um 1910.

> Buch „ Das Dörfle - Altstadt Karlsruhe“, Info Verlag 128 Seiten, 102 Abbildungen, 16,80 Euro.

> Ausstellung bis 24. Februar 2013

Stadtmuseum Karlsruhe

Karlstr. 10

76133 Karlsruhe

0721 / 1334231

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