Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2012
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Karlsruher Bücherschau

Gastland Österreich

Auf die Veranstaltung freuen sich die Leseratten und Bücher-würmer fast so sehr wie auf Weihnachten. Vom 16. November bis 9. Dezember gibt es die 30. Karlsruher Bücherschau, wie gewohnt im Regierungspräsidium am Rondellplatz mit ein paar Nebenschauplätzen, wenn der Bekanntheitsgrad des Gastes besonders großen Publikumszuspruch vermuten lässt. Darum sei hier zunächst die literarische Prominenz genannt.

Den größten Saal, nämlich das Konzerthaus, hat für seinen Auftritt hat Roger Willemsen. Der bringt am 26. sein neues Buch „Momentum“, das das enthält, was der Titel verspricht, Momentaufnahmen intensiver Erfahrung, ästhetischer Wahr-nehmung, emotionaler Bewegung. Wer Willemsen kennt, weiß, dass er seine Texte derart verinnerlicht hat, dass er sie stehend freihändig wiederzugeben vermag. D
enis Scheck, der derzeit wohl bekannteste Literaturvermittler deutscher Zunge, macht am 22. im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais live, was er auch in seiner Literatursendung „Druckfrisch“ tut, aktuelle Bücher loben und verreißen.
Ab sofort geht es wieder zurück ins Regierungspräsidium: Ulrich Kienzle hat als ARD-Korrespondent im arabischen Raum und als Moderator des Politmagazins „Frontal“ ein Stück jüngere deutsche Fernsehgeschichte mitgeschrieben. In den letzten Jahren beschäftigt er sich vermehrt mit dem Schwaben an und für sich – und auch in sich selbst. In „Ulrich Kienzle und die siebzehn Schwaben“ (17.) stellt er verschiedene Erschei-nungsformen des Schwabentums vor. Bodo Kirchhoff zählt schon lange zur ersten Liga deutschsprachiger Autoren. Sein neuer Roman „Die Liebe in großen Zügen“ (21., 20.15 Uhr) ist ein Eheroman der - das verraten einiger Übereinstimmungen mit den Fakten seines Lebens - auf eigener langjähriger Eheerfahrung basiert.

Gastland Österreich
Nicht gerade üppig vertreten ist die Prominenz beim Gastland Österreich. Wer sich fragt, was das überhaupt solle, schließ-lich sind die Autoren aus Österreich doch recht gut integriert in dem deutschen Literaturbetrieb, der erhält möglicherweise eine Antwort von der gebürtigen Wienerin Sigrid Löffler, die als Kritikerin, Jury-Mitglied und Herausgeberin schon lange erfolg-reich in diesem Betrieb mitmischt. Sie stellt die Frage „Gibt es eine österreichische Literatur“ (27., 20.15 Uhr) und beantwor-tet sie auch möglicherweise.
Erika Pluhar hat sich schon lange rar gemacht in Film und Fernsehen und auch auf der Bühne. Die einst gefeierte Burg-theaterschauspielerin hat sich in reiferen Jahren auf das Sin-gen und vor allem auf das Schreiben verlegt. In ihrem neuen Roman „Im Schatten der Zeit“ (16.) erzählt sie die Lebensge-schichte ihrer Mutter. Der Rezitationskünstler Michael Speer liest „Alte Meister“ (17., 20.15 Uhr) der „österreichischen“ Lite-ratur, Trakl, Musil, Jandl u.a. In einem multimedialen Vortrag (19.) stellt ein gewisser Michael Stephan die Schönheiten, Feste und Menschen Österreichs vor. A bisserl Fremdenver-kehrswerbung darf’s scho sein. „Unter Strom“(20., 20.15 Uhr) heißt der neue Krimi der gebürtigen Grazerin Eva Rossmann, in dem sie die Fragen der künftigen Energieversorgung mit einem Kriminalfall verknüpft. Ort der Handlung ist ein Dorf bei Wien.

Lokalen Helden
Johannes Hucke stellt beim „Flüssigen Freitag“ (16., 20.15 Uhr) seine süffigen, in der Region spielenden Wein-Krimis vor, die mit einem Glaserl Wein noch viel besser runtergehen. Das trifft auch auf die Krimi-Häppchen zu, die der Pfälzer Bruno Paulot, der Bruchsaler Kurt Lupp und die Karlsruherin Eva Klingler am 19. (20.15 Uhr) im Buchcafé servieren. Kostpro-ben ihres Kleinen Buchverlags gibt die junge Karlsruher Verle-gerin Sonja Lauinger zum Besten (17., 18 Uhr).
Zu einem Wortgefecht treffen sich acht Teilnehmer des Karls-ruher Literaturwettbewerbs AUTORiKA (18., 20.15 Uhr). Der Applaus des Publikums entscheidet, wer es bis ins Finale schafft. Friedlich-schiedlich bringt die Literatenrunde Kurzge-schichten und Gedichte zu Gehör (25., 20.15 Uhr), begleitet vom Duo AtemBogen.

Erlebnis Natur

Nicht zu vergessen sind die Schönheiten und Sehenswürdig-keiten der weiteren und näheren Umgebung, die zum Beispiel das Karlsruher Fotografenpaar Gaby Hufler & Norbert Daub-ner in ihrem Bildband „Naturerlebnis Karlsruhe“ (23.) in Szene setzen, etwas weitere Kreise ziehen die Kraniche, deren Reise sie in einem multimedialen Vortrag (30.) anschaulich machen. Den Schwarzwald von seiner schönsten Seite präsentieren der Fotograf Peter Sandbiller und das Autorenpaar Silvia Huth & Manfred Frust (24., 18 Uhr). Im Nordschwarzwald liegen auch die Wanderrouten, die Günter Kromer in seinem Buch „Wan-dern ohne Auto“ vorstellt. Die Wanderstrecken sind, wie der Titel schon verrät, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu errei-chen. Der Autor macht mit schönen Fotos Lust aufs Wandern und berichtet von eigenen Wander-Erfahrungen (27., 18 Uhr). Und zum Schluss zu noch etwas ganz anderem. Jan Knopf, die Arbeitsstelle Bertolt Brecht in personam, hat die ultimative Brecht-Biografie geschrieben. Am 29. liest er im Literaturhaus daraus. Das ist bei weitem nicht alles, was im November auf der Bücherschau geboten wird, mehr verrät der überall auslie-gende Prospekt und die Webseite: www.buecherschau.de
Wenn nicht anders angegeben, ist Veranstaltungsbeginn 20 Uhr. Kleiner Wermutstropfen auch in diesem Jahr: Das Ein-trittsgeld von zwei bzw. einem Euro. -ko

Regierungspräsidium

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