Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 12.2005
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Peter M. Wolko

Seit 50 Jahren auf der Bühne

Das dramatische Werk des Antifaschisten und Mahners gegen den Krieg Günther Weisenborn liegt ihm besonders am Herzen, er pflegt das literarische Kabarett mit Texten von Tucholski und Kästner und wendet sich schon seit 1966 mit Kinder- und Jugendstücken an das junge Publikum. Peter M. Wolko war selbst noch Schüler, als er zum ersten Mal auf einer Bühne stand.

Das war im Dezember 1955 in einem Berliner Gymnasium. Damals hat ihn das Theaterfieber gepackt und bis heute nicht losgelassen. In seinem 50. Bühnenjahr blickt Wolko auf über 2000 Auftritte in 49 Rollen und auf 132 eigene Inszenierungen zurück. Obwohl der 1940 in Breslau geborene Theaterenthusiast privaten Schauspielunterricht nahm, zwang der frühe Tod seines Vater ihn einen bürgerlichen Beruf zu ergreifen. Doch die Leidenschaft für die Bühne kühlte nicht ab.

Der Diplom-Verwaltungswirt eignete sich seine literatur- und theaterwissenschaftlichen Kenntnisse autodidaktisch an und vertiefte sein Wissen und Können in zahlreichen Theaterseminaren. 1961 gründete Wolko in Karlsruhe, dem Wohnort seiner Eltern nach der Flucht aus der DDR, das Theater „Die Spur“, das er bis heute, unterstützt von seiner Frau Ulrike Wolko, leitet. Als Dramaturg interessierten ihn immer sehr solche Autoren und Werke, die noch nie in Karlsruhe aufgeführt worden waren - dies galt für bislang 71 der 163 „Spur“-Produktionen. 23 Stücke erlebten ihre Uraufführung an dem ältesten noch bestehenden Amateurtheater Karlsruhes, das seit 1982 im Jubez am Kronenplatz beheimatet ist.

Schwerpunkt der facettenreichen Bühnenlaufbahn Wolkos ist allerdings die Regiearbeit. Goldoni und Goethe, Arrabal und Albee, Max Frisch und Saint-Exupéry sind nur einige der wichtigen Autoren, deren Werke Wolko inszenierte. Im Zuge seines Wirkens für „Die Spur“ pflegt er zudem zahlreiche Partnerschaften mit Bühnen im In- und Ausland, war 1972 Gründungsmitglied des Landesverbands Amateurtheater Baden-Württemberg, begründete das einstige Kinder- und Jugendtheater Bluemix mit, und nicht zuletzt wurden viele junge Leute durch sein Engagement und die Workshops in der „Spur“ ihrerseits für das Theater begeistert. afr