Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2011
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Karlsruher Krimitage

Ungewöhnliche Orte, kuriose Morde

Ein Ende des Krimi-Booms ist nicht in Sicht. So sind die Aussichten für den Fortbestand der Karlsruher Krimitage recht gut, zumal die Veranstaltungen, die flächendeckend an verschiedenen, zum Teil ungewöhnlichen Orten in Karlsruhe über die Bühne gehen, in der Regel gut besucht sind.

Am 24. (17 Uhr) werden die 6. Karlsruher Krimitage eröffnet mit einer Lesung von Wolfgang Schorlau, der in seinem Politthriller „Das München-Komplott“ den Anschlag auf das Münchener Oktoberfest 1980 in einem etwas anderen Licht erscheinen lässt. Da es dabei um eine Haupt- und Staatsaktion geht, bildet der Große Sitzungssaal des Rathauses den angemessenen Rahmen. Einlasskarten gibt es ab 16.3. an der Rathauspforte. Der Ruhrpott ist der Schauplatz der Krimis von Jörg Juretzka und das Revier seines Helden, des Privatdetektivs Kryszinski, Schauplatz der Lesung seines Krimis „Rotzig & Rotzig“ (26., 17 Uhr) ist der Lüpertz-Saal der Staatlichen Majolika (Ahaweg 6-8).

Exquisit ist auch der Schauplatz der Lesung von Viktor Iro am 26. (20 Uhr). In der Nancyhalle ist die Kölner Kinderoper aufgebaut, die wegen Sanierungsarbeiten am Kölner Opernhaus ausgelagert wurden. Bundesweit bekannt wurde sie durch Elke Heidenreichs Literatursendung „Lesen“. Der Berliner, der in den fünf Jahren seines Aufenthalts in Budapest sich ausführlich mit Ungarn beschäftigt hat, lässt in seinem Krimidebüt „Tödliche Rückkehr“ einen Staatssekretär einen unnatürlichen Tod in einem Budapester Thermalbad sterben. Iros literarischer Erstling war übrigens eine „Gebrauchsanweisung für Budapest und Ungarn“.

Der 27. ist Karlsruhe-Tag im Haus Solms (Bismarckstr.24), dem Gästehaus der Stadt, mit sechs Krimischreibern, die aus Karlsruhe kommen und/oder die Fächerstadt zum Tatort gemacht haben. Am Vormittag (ab 10 Uhr) lesen Susanne Graf, die in ihrem Krimi „Lebendköder“ harmlosen Anglern einen Serienmörder auf den Hals hetzt, Wolfgang Burger, der ein Appetithäppchen aus seinen neuen Heidelberg-Krimi „Der fünfte Mörder“ zum Besten gibt, und die nimmermüde Eva Klingler, die in „Hassliebe“ ihre Heldin Maren Meinhardt ins Elsass und in die Arme eines charmanten Franzosen schickt. Am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) lesen Johannes Hucke und Holger Nicklas aus ihrem zweiten KSC-Krimi „Totland“ , Claudia Mummert liest Kurzgeschichten und der ehemalige Hardtwald-Förster Bernd Leix stellt seinen neuen Karlsruhe-Krimi „Fächergrün“ vor.

Ein besonders perverser Kindermörder ist „Der Augensammler“ im gleichnamigen Psychothriller von Sebastian Fitzek. Der Bestseller-Autor liest am 28. (20.15 Uhr) in der Thalia-Buchhandlung (Kaiserstraße 167). Dort stellt am Abend darauf (29., 20.15 Uhr) Nele Neuhaus ihren nicht mehr ganz neuen Krimi vor, „Schneewittchen muss sterben“, der sich ebenfalls zu einem veritablen Bestseller entwickelt hat.

Auf www.karlsruhe.de/kultur/festivals/krimitage stehen weitere Programmpunkte. Bei manchen Lesungen ist der Eintritt frei, andere kosten ein paar Euro, und bei den Kombinationen von Krimi-Lesung mit kulinarischem Genuss ist auch Voranmeldung erwünscht.