Powerpoint-Karaoke´

Das Computer-Präsentationsprogramm Powerpoint genießt in der Medienwelt keinen allzu guten Ruf. Es trivialisiere Inhalte auf unzulässige Weise und sei einfach nur laut und sehr simpel, meint etwa der Kommunikationswissenschaftler Edward Tufte. Studierende und Gymnasiasten reduzieren in ihren Referaten häufig komplexe Zusammenhänge auf Schlagwörter und bunte Bildchen, Manager und Marketingstrategen nutzen die Diashowähnliche Anwendung vorwiegend dazu, Inhalte „aufzusexen“, das heißt besser darzustellen, als sie eigentlich sind. Das Internet ist voll an mehr oder weniger bizarren Powerpointpräsentationen selbst zu den abgelegensten Themen. Da kommt die 2006 in Berlin erfundene Powerpoint Karaoke gerade recht, die mit hohem Spaßfaktor den geschundenen Ruf des Microsoftsoft-Standardprogramms wieder verbessern könnte. Powerpoint-Karaoke funktioniert ganz einfach: Kandidaten mit ausgeprägtem Hang zur Selbstdarstellung stellen sich vor eine Leinwand und referieren zu einer Slideshow, die sie vorher noch nie gesehen haben. Diese können entweder eigens erstellt sein, oder man verwendet Tafeln aus dem Internet. Erfunden wurde Powerpoint-Karaoke von der Zentralen Intelligenz Agentur, die auch die kultige „Riesenmaschine“ im Internet betreibt. Das UniTheater bringt nun die Powerpoint-Karaoke nach Karlsruhe und lädt zum Wettbewerb. Wer selbst ans Mikro treten will, kann sich per e-mail unter karaoke@unitheater.de anmelden.

> Di 19.1., AKK Arbeitskreis Kultur und Kommunikation, Karlsruher Institut für Technologie, Campus Süd, 20 Uhr