Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2009
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Gastarbeiter in Deutschland - Zuwanderung in Karlsruhe

Ausstellung und Rahmenprogramm

Um Menschen, die in der Nachkriegszeit als Arbeitsmigranten, aber auch als Vertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Asylsuchende nach Deutschland und nach Karlsruhe kamen, geht es in zwei sich einander ergänzenden Ausstellungen im Prinz-Max-Palais. Die Wanderpräsentation von SWR International, der Fachredaktion für Migration und Integration des Hörfunksenders, beleuchtet in Zeitdokumenten, historischen Fotografien und Augenzeugenberichten das Leben der „Gastarbeiter“, die ab 1955 zum Beispiel aus Italien, Spanien, Griechenland oder der Türkei in die Bundesrepublik kamen, und heute mit ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln einen Teil der deutschen Gesellschaft bilden. Das Stadtmuseum richtet in seinem Ausstellungsteil den Blick darüber hinaus auf die übrigen Einwanderergruppen und auf die Verhältnisse in Karlsruhe, stellt Einzelschicksale vor und erläutert Allgemeines zum Thema.

Vertiefte Information gibt es in individuellen Führungen und Zeitzeugen stellen sich für Gespräche über subjektive Alltagserfahrungen zur Verfügung. Ein ausführliches Programm mit Filmen, Vorträgen und Lesungen begleitet die Ausstellungen, so spricht am 17.9., 19 Uhr, Karl-Heinz Meier-Braun über „Ein- und Auswanderung in Baden-Württemberg“. Eine Lesung mit Zeitzeugengespräch zum Buch „Ankunft einer Generation. Integrationsgeschichten von Spätaussiedlern“ der Karlsruherinnen Lena Khuen-Belasi und Gun Strecker gibt es am 24.9., 19 Uhr. Das Tiyatro Diyalog zeigt am 26. im Studentenhaus der Karlsruher Universität „Ein Deutscher, ein Türke, ein Russe gehen ins Theater …“, wobei Jugendliche aus verschiedenen Nationen nach den Regeln des Improvisationstheaters Szenen aus dem Umfeld des „Sturm und Drang“ interpretieren, die sie selber nie zuvor gespielt haben.

Unter dem Titel „Ich bin hier – Deutschland als Einwanderungsland“ hat die Kinemathek Filme zum Thema zusammengestellt. In „Mein Vater, der Gastarbeiter“ beschreibt Yüksel Yavuz die Folgen der Entscheidung seines kurdischen Vaters, 1968 als Gastarbeiter nach Deutschland zu gehen, und „Ich gehe jetzt rein“ ist Teil einer Langzeitdokumentation über die Lebenswege von fünf in Deutschland lebenden Türkinnen. Beide Filme werden im Kino am 12., 19 Uhr und am 15., 21.15 Uhr, gezeigt. „Die vergessene Generation“ (16.,19 Uhr) porträtiert fünf Spanier und Spanierinnen, die in den 1960er Jahren zum Arbeiten nach Deutschland kamen. “Aprilkinder“ (22., 21.15 Uhr und 23., 19 Uhr) ist ein Spielfilm von Yüksel Yavuz über eine kurdische Familie in Hamburg, der autobiographische Züge trägt. Während die Eltern die Traditionen ihrer alten Heimat aufrechterhalten, schlagen die drei Kinder auf der Suche nach einer eigenen Identität unterschiedliche Wege ein, die sie jedoch bald die Grenzen eines selbstbestimmten Lebens erkennen lassen. Ein Doppelprogramm mit Peter Hellers Kurzfilm „Mama und Papa“ aus dem Jahr 1973 und „Die Krokodile der Familie Wandaogo“ der deutschen Filmemacherin Britta Wandaogo (2003) thematisiert das Zusammenleben von Afrikanern und Deutschen. (27., 19 Uhr).

> Ausstellung: 12.9. bis 15.11., Prinz-Max-Palais, Karlstr. 10, Di, Fr+So 10-18 Uhr, Do 10-19 Uhr, Sa 14 -18 Uhr, Führungen So 15 Uhr, Anmeldung und Info unter 0721/133-4231, Begleitveranstaltu