Die Entdeckung der Currywurst

Wie die Currywurst in die Welt kam, das erzählt Uwe Timm in seiner Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ nur nebenbei in einer Mischung aus Fakten und Fiktion. In der Hauptsache geht es aber nicht um die Wurst, sondern um Lena Bücker, nicht mehr ganz jung und vom Leben gezeichnet, die den an die Heimatfront abkommandierten jungen Marinesoldaten Hermann Bremer nach einer Liebesnacht bei sich versteckt, damit er nicht noch in den letzten Kriegstagen auf der Strecke bleibt. Auf ihrer „Matrazeninsel“ blüht Lena auf, während Hermann immer mehr unter dem Eingesperrt sein leidet. Lena versucht diesen Zustand über das Kriegsende, das sie Hermann verschweigt, zu verlängern, doch mit dieser Lüge kann sie nicht lange leben. Barbara Sukowa, die in den 70er und 80er-Jahren das markanteste Gesicht des Jungen Deutschen Films war, man denke an Fassbinders „Lola“, an „Die bleierne Zeit“ und „Rosa Luxemburg“ von Margarethe von Trotta, an Schlöndorffs „Homo Faber“, ist hier nach langer Zeit mal wieder in einer Hauptrolle zu erleben, als alternde Frau, die ihr Glück nicht fassen kann. Leider fehlt der letzte Pepp.

Kinostart: 11.9.