Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2008
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Annette Pehnt erzählt in ihrem erfolgreichen und von der Kritik gelobten Buch „Mobbing“ von einem städtischen Angestellten, der sich schikaniert und ausgegrenzt fühlt seit eine neue Chefin ihr Amt angetreten hat. Ihr besonderer Kunstgriff ist es aber, dass seine Perspektive gebrochen wird durch die Perspektive seiner Frau, die sich seine Leidensgeschichte anhören muß. Am 17. liest Annette Pehnt im Lesecafé der Stadtbibliothek (Ständehausstr.2). Galsan Tshinag ist Stammesoberhaupt des Nomadenvolkes der Tuwa im Nordwesten der Mongolei und zugleich ein deutscher Schriftsteller. Ein Studium in Leipzig, noch zu DDR-Zeiten, ist der Auslöser und die Grundlage dieser merkwürdigen Doppelexistenz, die ihn zu einem Wanderer, aber auch zu einem Mittler zwischen völlig unterschiedlichen Welten macht. Am 23. stellt Galsan Tschinag sein neuestes Buch im Tollhaus vor. „Das Menschenwild“ ist die Neuinterpretation der alten Legende vom Tiermenschen. Am 9. liest Ihnen im Tollhaus um 20. 30 Uhr der deutsch-türkische (oder türkisch-deutsche) Kabarettist und Schauspieler Serdar Somuncu die BILD-Zeitung vor. Völlig improvisiert und spontan zerpflückt und kommentiert er die BILD-Schlagzeilen und –Berichte des Tages. Der Mann, der bereits Hitler- und Goebbels-Programme gegeben hat, traut sich was.
„Mir denke uns nix“ heißt das neue, beim Info-Verlag erschienene Büchlein von Werner Puschner. Buchpremiere ist am 17. (19.30 Uhr) bei Buchkaiser (Kaiserstr.199).
Im Kaffeehaus Schmidt (Kaiserallee 69) setzen sich am 19. (10.30 Uhr), die GEDOK-Literatinnen Brigitte Eberhard, Angelika Hornbogen-Merkl , Irmentraud Kiefer, Nora Noé und Renate Schweizer in ihren Texten mal humorvoll, mal nachdenklich mit dem Thema Aufbruch auseinander.
Wer sich zum Dichter berufen fühlt und das auch mal gerne in aller Öffentlichkeit kundtun möchte, der kann sich melden zum Ettlinger Dichterduell, das am 5. über die Kleine Bühne (Schleinkoferstraße, Ecke Goethestraße) geht. Alle sind eingeladen mitzumachen, ob als Zuhörer, die die Applaus-Jury bilden, oder als Mitbewerber: http://carpe.com/dichterduell.

An Volker Weidermann, dem Literaturredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, scheiden sich die Geister – auch die seiner Kollegen im Literatur- bzw. Literaturkritikbetrieb. Für seine kurze, außergewöhnlich subjektive Geschichte der deutschen Nachkriegsliteratur hat er ordentlich Prügel einstecken müssen. Auch wer seine flapsigen Literaturblogs kennt, wird sich wundern, dass ausgerechnet er sich der von den Nazis verbrannten Bücher animmt. Am 28. liest Weidermann auf Einladung der Literarischen Gesellschaft und der Stephanusbuchhandlung im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais (Karlstr. 10) aus „Das Buch der verbrannten Bücher“, in dem nicht nur den Verlauf dieses 10.Mai 1933, des Tages der Bücherverbrennung, schildert, sondern auch von den ins Feuer geworfenen Werken und ihren Autoren erzählt.


EKT-Literatur
Im Rahmen der Europäischen Kulturtage zum Thema Rom stellen sich im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais drei deutsche Autoren vor, die in den Genuss eines Stipendiums der Villa Massimo in Rom gekommen sind.
Ingo Schulze liest am 17. Texte, die während seines Rom-Aufenthalts im vergangenen Jahr entstanden sind. Er wurde 1995 für seinen ersten Erzählband „33 Augenblicke des Glücks“ mit dem Aspekte-Literaturpreis und 2007 für seinen zweiten Erzählband „Handy“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. „Rom intensiv“ steht als Motto über den Bericht, den Feridun Zaimoglu über sein Jahr in der ewigen Stadt gibt. Vor zwei Jahren war sein Roman „Leyla“ eines der erfolgreichsten und meistdiskutierten Bücher des Jahres. Ulf Stolterfoth liest am 21.Lyrik und Notate, die er letzten Jahr als Villa Massimo-Stipendiat verfasst hat Die italienische Journalistin Franca Magnani hat den Deutschen ihr Heimatland erklärt – so gut es eben ging. Im Literaturhaus liest Reinhold Joppich die Liebeserklärung der 1996 verstorbenen Magnani an ihre Stadt Rom: „Zwischen Chaos und Wunder“. Römische Lieder, gesungen von Antonella Sellerio, vervollständigen das Programm (15., ). Am 23. spricht die Übersetzerin Monika Lustig am 23. im Literaturhaus über „Leben und Sterben des Pier Paolo Pasolini“. Wie es ist „evangelisch in Rom“ zu sein, darüber spricht Dr. Jürgen Krüger am 23. in der Krypta der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz. Die Badische Landesbibliothek (Erbprinzenstr.15) ist Schauplatz dreier hochkarätiger (und eintrittsfreier) Vorträge, jeweils 19.30 Uhr.: am 10. (19.30 Uhr) „Das Rom der Päpste“, am 17. „Das Rom der Kaiser“ und am 24. das „Rom der italienischen Nation“. Im Centre Culturel Franco-Allemand (Kaiserstr.160-162) , spricht Dominique Fernandez, Mitglied der Academie Francaise über „Rom und die französischen Schriftsteller“(8.,19 Uhr). Wenn nicht anders angegeben, ist Veranstaltungsbeginn 20 Uhr. Weitere Termine: www.europäische-kulturtage.de.
Wenn nicht anders angegeben, ist Veranstaltungsbeginn 20 Uhr. -ko