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Archiv: 08.2007
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Schönheit im Alten Ägypten

Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Die Ägypter kannten Salben gegen Falten und Mittel gegen graue Haare, sie schmückten und schminkten sich, benutzten Parfums und betrachteten sich in Bronzespiegeln. Büsten und Statuen der Pharaonenzeit strahlen eine zeitlose Schönheit aus. In den mehr als 400 Originalstücken aus dem Alten Ägypten, die ab dem 28. im Karlsruher Schloss zu sehen sind, spiegelt sich das Ideal der Vollkommenheit.

Das Badische Landesmuseum zeigt in seiner Sonderausstellung „Schönheit im Alten Ägypten“ hochrangige Objekte wie Götterstatuen, Reliefs, Wandmalereien, Schmuck und kostbare Steine. Wertvolle Grabbeigaben und Mumienmasken legen davon Zeugnis ab, dass innere und äußere Schönheit im Jenseits erhalten bleiben sollten. Die vom Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim übernommenene Schau zeigt Originalobjekte unter anderem aus dem Ägyptischen Museum Berlin, dem Kestner-Museum in Hannover und der Hildesheimer Sammlung. Einige der eindrucksvollen Leihgaben werden erstmals öffentlich gezeigt oder waren Jahrzehnte lang in den Magazinen verborgen.
In Karlsruhe wird die Präsentation ergänzt um die eigens konzipierte Zusatzausstellung "Ägypten, die Moderne, die `Beuroner Kunstschule´", die die Wirkung der altägyptischen Kunst auf die Klassische Moderne und die Gegenwartskunst zeigt. Gauguin und Picasso beriefen sich wie bereits der Beuroner „Malermönch“ Peter Lenz auf das Alte Ägypten, und auch Künstler wie Alberto Giacometti oder Horst Antes faszinierte das Geheimnisvolle und Archaische, das sie darin erblickten.
Das Ausstellungskapitel „Schönheit in Alltag und Fest“ zeigt farbenfrohe Ketten, goldene Ohrringe und aufwändig verzierte Schminkutensilien aus Gold und Alabaster. Schönheit galt den Ägyptern als Idealzustand, der die innere Vollkommenheit des Menschen bis über den Tod hinaus umfasste. Aus Sehnsucht nach ewiger Vollkommenheit entwickelten sie die Mumifizierung, die den Körper für immer erhalten sollte. Geistige Schönheit wurde als Voraussetzung gesehen für ein vollkommenes, ewiges Leben, das nur erlangt wurde, wenn der Tote beim Totengericht nachweisen konnte, nach den Gesetzen der Wahrheit und Gerechtigkeit gelebt zu haben.
Eine inszenierte Schatzkammer und eine nachgebaute Grabkammer sind zu besichtigen, museumspädagogische Angebote zum Tasten, Riechen und Ausprobieren bereichert die Schau über den Sehgenuss hinaus.
Zum Begleitprogramm gehören neben Führungen Workshops und ägyptische Abende. In der Kreativwerkstatt „Per Neferu - Haus der Schönheit“ können Kinder, Jugendliche und Familien an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien Körperöle herstellen, Musikinstrumente basteln und Statuetten fertigen.
„Schönheit im Alten Ägypten“, bis 27. Januar, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Schloss - www.aegypten2007.de oder www.landesmuseum.de
(Begleitband mit zahlreichen Farbabbildungen zum Preis von 19,95 Euro)