Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2005
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Badische Identität

Bund Freiheit statt Baden-Württemberg

Die medienwirksamste Aktion des BFsBW ist sicherlich die Ernennung des „Badener des Jahres“. Aus dem Gedanken heraus, jeder sollte in seinem Leben mal einen Verein gründen entstand der
„Bund Freiheit statt Baden-Württemberg e.V.“


Das Badnerlied muss man schon können....


Zum Beispiel Jörg Tauss: der SPD-Bundestagsabgeordnete ist von Herkunft Schwabe. Und doch Mitglied im „Bund Freiheit statt Baden-Württemberg“. Er hisst, so berichtet Michael Obert, langjähriges Vorstandsmitglied des eingetragenen Vereins, gelegentlich sogar an seinem Haus die Badische Flagge. „Alle die sich auf dem zentralen Punkt der badischen Identität treffen, sind willkommen“, sagt Obert.
Ingrid Müller, die derzeitige Präsidentin, stammt gar aus Oldenburg. Ein Schwabe, Anton Goll von der Majolika, wurde sogar einmal Badener des Jahres. Das Badnerlied singen zu können ist allerdings Pflicht! Der diesjährige, Bierbrauer Rudi Vogel, kann das sicher gut. Dass der Vizepräsident des BFsBW Rüdiger Homberg auch gleichzeitig Schatzmeister vom VFVe.V (Verein der Freunde des Vogelbräu) ist und der Präsident des VFVe.V. Alexander Schwarzer gleichzeitig auch Referent beim BFsBW ist, hat die Entscheidung für den sympathischen Brauer sicherlich in keiner Weise beeinflusst.

Am 19. Dezember 1977 war’s, als die Geburtsstunde des „Bundes Freiheit statt Baden-Württemberg“ schlug. Im Hoepfner Burghof zu Karlsruhe beugte sich ein Triumvirat, bestehend aus den Herren Michael Obert, Alexander Schwarzer und Johannes Schwarzer über ein hektographiertes Blättchen, das Obert aus seinem Geldbeutel geziogen hatte. Der Grundgedanke war, dass man einmal im Leben einen Verein gründen sollte. Und weil den Herren der damalige Ministerpräsident Hans Filbinger „eine Reizfigur unter badischem Gesichtspunkt“ war, kehrte man den damaligen schwarzen Slogan „Freiheit statt Sozialismus“ in Freiheit statt Baden-Württemberg um.

23.12 Uhr ist als Geburtsminute angegeben. „Die Uhrzeit sollte eigentlich 23.11 sein, aber wir haben es verpasst. Das zeigt ja schon, dass es nicht ganz so ernst gemeint war“, sagt Michael Obert. Eher bierernst. So steigt die Jahreshauptversammlung stets am Fastnachtssamstag, es gibt einen „Referenten für das Verschicken der Geburtstagskarten“ oder eine „Referentin für das Heimfahren besoffener Vereinsmitglieder“. (Knapp 400 Mitglieder hat der Verein, der gerne mal von der KVE („Künstliche (Verwaltungseinheit“) Baden-Württemberg spricht, heute !! Die Teilung des Südweststaates, die hat man nun wirklich nicht mehr aktiv im Sinn. Aber so ganz aufgegeben hat man die Hoffnung wohl nie: Unter Paragraf 10 der Vereinssatzung steht: „Der Verein ist ferner aufzulösen, wenn das Land Baden-Württemberg nicht mehr besteht und das Land Baden entweder selbständig ist, oder als Ganzes einem nicht schwäbisch majorisierten Bundesland angehört.“ Aha. Für die Mitglieder bedeutet das ganz pragmatisch: „Wir müssen gucken, dass Stuttgarter Zentralismus nicht überbordet.“.

„Seid ihr noch ganz dicht´“. Wenn Menschen von der Existenz des Vereins erfahren, wird dieses Frage wird „eher selten“ gestellt, sagt Michael Obert. Nein, das Interesse ist dann oft geweckt. „Einer von außerhalb hat mal im Rathaus nach einer badischen Staatsbürgerschaft ehrenhalber gefragt. Man hat ihn an uns verwiesen.“ -tz

Kontakt via Geschäftsführer Markus Künstler: geschaeftsfuehrer@bfsbw.de oder www.bfsbw.de

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