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Archiv: 02.2020
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Füllhorn

Ein Bio-Supermarkt auf dem Weg zur Genossenschaft

1988, noch lange bevor „Bio“ zum Trend wurde, wurde die Karlsruher Filiale des Füllhorn Biomarktes in der Akademiestraße eröffnet. Das vielfältige Angebot aus regionalen Bioprodukten fand schnell Zuspruch, was bald zu Umzügen und wiederholten Vergrößerungen führte. Seit 2002 ist der Füllhorn Biomarkt Karlsruhe in der Erbprinzenstraße zu finden. Nun möchten sich die Eigentümer aus Altersgründen zurückziehen und den Markt verkaufen. Damit der Bio-Supermarkt in den eigenen Händen bleibt, wollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen diesen in Form einer Genossenschaft übernehmen und weiterführen.

„Die Idee gab es unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen schon länger. Als dann intern bekannt wurde, dass Füllhorn Karlsruhe verkauft werden soll, wurde sie aufgegriffen“, sagt Marktleiterin Tina Schäfer. „Alle stehen dahinter, aktiv beteiligt sind die sechs Gründer und Gründerinnen der Genossenschaft und etwa 15 Kollegen und Kolleginnen, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen engagieren.“ Keine Entlassungen, sondern Neueinstellungen stehen für die weitere Zukunft auf dem Plan. „Die Arbeit wird nicht weniger. Wir suchen Personal, insbesondere für die Fleisch- und Fischbedientheke. Was der Biomarkt seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen neben Personalrabatt, flexibler Zeiteinteilung und betriebsinternen Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, sind teamorientiertes Arbeiten, flache Hierarchien in familiärer Atmosphäre und das Gefühl -Hier kann ich etwas bewegen und sinnvolle Arbeit tun-“, fährt Schäfer fort und ergänzt: „Man muss übrigens nicht Mitglied der Genossenschaft sein, um bei uns zu arbeiten.“ Für die neue Organisationsform arbeitet das Gründungsteam derzeit eine Satzung aus sowie einen Businessplan, der zusammen mit der Satzung beim Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband eingereicht werden soll. „An Eigenkapital benötigen wir 1,5 Millionen Euro, zugesagt wurden uns von künftigen Genossenschaftsmitgliedern bisher 542.000 Euro, also 36 Prozent des benötigten Eigenkapitals“, so Schäfer. Positive Gespräche mit Banken über das benötige Fremdkapital gab es auch. Jede und jeder kann mitmachen, wer Genossenschaftsanteile in Höhe von mindestens 1.000 Euro erwirbt. „Wir haben bislang sehr viel Wohlwollen und überwiegend positives Feedback zu unserem Vorhaben erfahren“, sagt die Marktleiterin, „nicht nur seitens der Eigentümer, teils sogar von Menschen, die uns bzw. den Füllhorn Biomarkt Karlsruhe gar nicht kennen.“ Die Übernahme ist für Mitte des Jahres geplant, aktuelle Informationen gibt es auf der Homepage. kaho

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