Götterdämmerung

Ein ausgezeichnetes Highlight des Musiktheaters steht mit dem viertem Teil von Richard Wagners Ring des Nibelungen gegenwärtig noch auf dem Spielplan des Badischen Staatstheater. Für die verschiedenen Teile der Tetralogie hatte man hier unterschiedliche Regisseure zu einem „bunten“ Ring verpflichtet. Tobias Kratzer, der den Abschlussabend inszenierte, fand für seine Fassung viel Beachtung. Im Fachblatt Die Deutsche Bühne wurde er als „Opernregisseur des Jahres“ ausgezeichnet, in der Zeitschrift „Opernwelt“ belegte seine Inszenierung den zweiten Platz in der Kategorie „Aufführung des Jahres“ und überdies ist er als einer der drei Nominierten Musiktheaterregisseure im Rennen, wenn in diesem Monat der Deutsche Theaterpreis Der Faust vergeben wird. „Kratzer ist eine schlichtweg atemberaubende Götterdämmerung gelungen. Klug durchdacht, mit subversivem Spürsinn für die Bedeutungsschichten unter der Oberfläche und mit einer durchweg meisterhaften Personenregie. Er stellt einen Bezug zu den anderen Teilen her, nutzt aber die Singularität dafür, sich auf den Psychokrimi und den Blick in den Abgrund Mensch zu konzentrieren. […] So was wie diese Götterdämmerung in Karlsruhe kriegt man nämlich nur aller Jubeljahre zu sehen“, lobte Joachim Lange in seiner Kritik für Die Deutsche Bühne. > Badisches Staatstheater Karlsruhe, Hermann-Levi-Platz 1