Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2016
Musik Querbeet

 

Das Fest

Alle Tickets bei den regionalen Vorverkaufsstellen ausverkauft - das meldete die Homepage des Fests schon Wochen bevor Martin Wacker das letzte Geheimnis des Line Ups 2016 verkündete. Die Erfolgsrapper Fettes Brot werden am Fest-Samstag den Hügel rocken und dabei den Geburtstag von Doc Renz abfeiern, dass es seine Freude hat. Die Hamburger standen unter Geheimhaltung, weil ihr Name bei Rock am Ring die Headlines schmückte. Dort fiel ihr Gig dem Unwetter zum Opfer, sodass die Brote zum einzigen Sommergig im deutschen Südwesten exklusiv nach Karlsruhe kommen. Dass dies die Schwarzmarktpreise anheizen würde stand zu erwarten, doch die Fest-Macher steuern gegen, wo es ihnen möglich ist. „Wir haben das Thema Schwarzmarkt nie verschwiegen und sind da auch nicht auf Tauchstation gegangen“, sagt Martin Wacker, der sich über kommerzielle Absahner sichtlich ärgert, denn „jeder überhöhte Ticketverkauf schadet dem Grundgedanken von Das Fest“. Auch wenn das private Weiterverkaufen von Konzertkarten durchaus erlaubt ist, mahnen die Rechtsanwälte der Karlsruher Event GmbH (KEG), die das Großereignis verantwortet, professionelle Ticketverkaufsringe ab. „Und wir haben damit durchaus Erfolg“, sagt Wacker der darauf verweist, dass die Preise auf dem Schwarzmarkt beileibe nicht mehr so hoch seien, wie dies in der Vergangenheit gewesen sei. Mitte Juni war auf ebay ein Ticket zwischen zehn und 20 Euro zu haben. Vereinzelt werden die Fest-Organisatoren auch selbst noch entspannend auf den Tickethandel einwirken, etwa indem am Fest-Sonntag ab neun Uhr noch 1000 Tickets für das Klassik-Frühstück vorgehalten werden.

Wer zum Fest will, braucht nicht unbedingt ein Ticket, denn die meisten Besucher des Karlsruher Lieblingswochenendes zieht es gar nicht in den abgeriegelten Hauptbühnenbereich. „Das Fest dauert nämlich nicht nur drei, sondern alles in allem elf Tage und das meiste ist hier völlig umsonst“, sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup, der stolz darauf ist, dass das Fest mit seinen reichen Angeboten und seiner Beliebtheit bei allen Altersklassen gerade auch in puncto Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Sicherheit europaweite Vorbildfunktion erfüllt. Das Wetterdesaster, das in diesem Jahr etwa das kommerzielle Rock am Ring zum Abbruch führte, hatte im vergangenen Jahr beim Fest am Eröffnungsabend und am Folgetag mit Gewitter und Sturm zugeschlagen. Dass dabei die Räumung des Geländes in vorbildlicher Weise ohne gravierende Zwischenfälle funktionierte, hatte den Verantwortlichen Markus Wiersch und Sven Varsek den europäischen Sicherheits-Innovationspreis der Health and Safety Group und Konferenz-Einladungen als Referenten eingebracht.

Auch wenn das Fest mittlerweile von der KEG um Martin Wacker gemanagt wird, bleibt „Mutter und Großmutter“ der Großveranstaltung der Stadtjugendausschuss, wie Wacker bekennt. „Überall wo gezielt junge Menschen angesprochen werden, ist der Stadtjugendausschuss beim Fest aktiv“, sagt Elisabeth Peitzmeier, die Geschäftsführerin des Dachverbands von 41 Karlsruher Jugendverbänden, „sei es auf dem Mobi-Rummelplatz oder auf der Infomeile, auf der Feldbühne oder beim Vorfest, es ist unser Ziel, Kindern und Jugendlichen Impulse zu geben, selbst aktiv zu werden, Grenzen zu überwinden und sich Neues zu trauen.“ So organisiert der Stadtjugendausschuss die meisten der kostenlosen Angebote bei Das Fest und trägt damit maßgeblich zur charakteristischen Fest-Stimmung bei, die von Friedlichkeit, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit geprägt ist.

Günther-Klotz-Anlage

Zwischen Hermann-Veit-Str. / Wilhelm-Baur-Str.

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