Wolfgang Burger: Drei Tage im Mai

In höheren Regionen und Verkaufszahlen bewegt sich schon längst Wolfgang Burger. Seit der Karlsruher Ingenieur seinen Helden, Kommissar Gerlach, auf den Posten des Heidelberger Polzeichefs versetzt hat, kann er vom Schreiben leben. Im neuen Burgerkrimi ist auch gleich der anheimelnde, gelassene, immer auch etwas ironische Burger-Ton, oder sollte man sagen, Gerlach-Ton. zu vernehmen. Bevor das Verbrechen seinen Lauf nimmt, hält sich Gerlach erst einmal mit dem Schicksal seines siebzehn Jahre alten Peugeot Kombi auf, der gerade durch die TÜV-Prüfung gefallen ist. Wenig später erlaubt sich Burger einen gewagten Kunstgriff. Er greift der Handlung vor und kündigt schon mal den Tod des Immobilienmaklers Alfred Leonhard in zwei Tagen und sechs Stunden an. Leonhard, einer der reichsten und meistgehassten Männer der Kurpfalz, wird Opfer einer Geiselnahme, die nicht nur Gerlach Rätsel um Rätsel aufgibt, da sich der Geiselnehmer weder zu erkennen gibt noch Forderungen stellt. Schließlich gelingt es Gerlach den Täterkreis einzuengen, bis als Hauptverdächtiger ein hochbegabter, aber lebensuntüchtiger Heidelberger Student übrigbleibt. Leider hält das Ende nicht, was der spannungsgeladene Anfang verspricht.

Piper Verlag München, 394 Seiten, 14,99 Euro