Punk-Attitüde mit Latin-Flair

Einmal im Leben das Gefühl haben, Rockstar zu sein: Diesen Moment haben die Jungs von StereoDrama dieses Jahr ausgekostet, als sie zweieinhalb Wochen lang auf Tour in Ecuador waren. Sänger Christian Gelibert stammt aus dem mittelamerikanischen Land und wurde mit seiner Band dort von bis zu 2500 enthusiastischen Besuchern pro Konzert abgefeiert wie der verlorene Sohn, der zurückgekommen ist. „Wir waren bei zehn Radiosendern, wir waren im Fernsehen. Die habe uns behandelt wie 'die große Band aus Deutschland'. Als wären wir Helloween oder die Toten Hosen. Wenn wir das hier hätten, würde ich sagen: Wir haben es geschafft.“
Geholfen hat ihnen dabei die Single „Mirar Atras“, einer der drei spanisch gesungenen Songs auf dem kommenden zweiten Album „Attitude“. Der mischt eine ordentliche Dosis Latin Flair in die Musik, die nach wie vor geradlinigen, eingängigen Rock mit der rotzigen Energie des Punk und einer hohen „Betanzbarkeit“ verbindet. In die selbst zugewiesene Schublade „Alternative Dance Rock“ passt die Band nach wie vor ganz gut, findet Bassist Denis Majnaric: „Unsere Musik soll zum Bewegen animieren. Wir haben auch sicher bei einigen Songs bewusst darauf hingearbeitet, den entsprechenden Groove einzubauen“.
Bei der Produktion konnten sie auf einen Pool von rund 40 brauchbaren Songs zurückgreifen und arbeiteten erstmals mit einem professionellen Produzenten, dem Freiburger Tiage Fernandes. Den hatten sie bei einem chaotischen Konzert kennen gelernt. „Es war um zwei Uhr morgens, wir waren total genervt und wollten eigentlich wieder gehen, weil es katastrophal organisiert war. Er war der Mischer und kam danach auf uns zu und meinte: 'Hey Jungs, ich finde euch cool, lass uns zusammenarbeiten“.
Fernandes war schon bei der Vorproduktion dabei und vermittelte den Musikern vor allem eines: Weniger ist mehr. „Er hat zum Beispiel gesagt: Wir fangen jetzt mal mit dem Refrain an. Oder er hat dem Drummer gesagt: 'Bitte keine Becken im Refrain, ich will nur animalisches Getrommel hören. Erstmal denkt man: Nee, das funktioniert nicht. Dann probiert man es aus – und es ist perfekt“.
Vier Monate lang ist die Band jedes Wochenende nach Freiburg ins Studio gefahren, nebenbei wurden noch Auftritte in ganz Deutschland organisiert – alles komplett in eigener Regie. Auch diese Selfmade-Mentaliät steckt im Albumtitel „Attitude“, der übersetzt nicht nur eine momentane Attitüde, sondern eine Haltung bedeuten kann, oder - wie Christian Gelibert es formuliert: „Musik ist unsere Leidenschaft, aber es ist auch ein Produkt, das du verkaufen musst“.

CD-Release-Party: Sa 16. Januar 2016 um 20:00 Uhr, Kulturzentrum Tempel, Scenario Halle, Karlsruhe, Hardtstraße 37a