Dora

Dora ist geistig behindert. Als sie 18 Jahre alt wird, setzt ihre Mutter (Jenny Schily) von heute auf morgen die Tabletten ab, die sie bislang ruhig gestellt haben. Dora entdeckt auf einmal ihren Körper, ihre Lust und die Sexualität. Bei ihrer Arbeit auf dem Markt lernt Dora den skrupellosen Lebemann Peter (Lars Eidinger) kennen. Der nimmt irritiert und zugleich auch fasziniert Doras Werben wahr und entjungfert sie auf einer Herrentoilette. Die Eltern sind entsetzt, vor allem die Mutter, die verzweifelt und vergeblich versucht selbst noch ein gesundes Kind zu bekommen. Sie nötigt Dora zur Abtreibung, doch das ändert nichts daran, das sich Dora weiterhin mit Peter trifft und wieder schwanger wird. Die Schweizer Regisseurin Stina Werenfels scheut keine Tabus in der Adaptation des gleichnamigen Theaterstücks von Lukas Bärfuss und bleibt dabei vor allem in den subjektiven Kameraeinstellungen ganz nah an der Weltwahrnehmung ihrer Heldin, die sie eben nicht als willenloses Opfer darstellt. Die junge, bislang unbekannte Hauptdarstellerin Victoria Schulz ist eine Wucht.
Kinostart: 21.5.