Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2015
Verschiedenes Filme

 

1. Handicap im Film Festival

Vier Tage lang wird das Kino Studio 3 ein Ort der Begegnung, des Erfahrungsaustausches und vor allem des Filmgenusses für Menschen mit und ohne Handicap sein.
Die Gemeinschaftsveranstaltung der IL-KA gGmbh (IL steht für Integration & Leistung) und der Kinemathek beginnt mit dem Filmklassiker „Der Elefantenmensch“ von David Lynch (30.4., 19:00 Uhr).

Ebenfalls auf einer wahren Geschichte basiert der italienische Spielfilm „Rot wie der Himmel“ (1. Mai, 17:00 Uhr). Der zehn-jährige Mirco verliert im Sommer 1971 durch einen Unfall das Augenlicht. Er kommt auf ein Blindeninternat, doch es fällt ihm schwer seine neue Situation zu akzeptieren. Erst nach und nach entdeckt er das Reich der Töne für sich. Aus Mirco Men-cacci wird einer der besten Tongestalter des italienischen Films.

Der Spanier Pablo Pineda ist der erste Europäer mit Down-Syndrom, der einen Hochschulabschluss geschafft hat. Die Rolle, die er in dem mehrfach ausgezeichneten Film „Me Too“ spielt (1., 21:15 Uhr) , hat viel mit seiner eigenen Lebenswirk-lichkeit zu tun. Als Sozialpädagoge Daniel möchte er trotz seiner Behinderung, über die er ganz offen spricht, einfach nur wie jeder andere behandelt werden. Doch die einzige, die un-befangen mit ihm umgeht, ist die exzentrische Laura, die den Männern den Kopf verdreht. Daniel macht sich Hoffnungen …

Eine bitterböse Komödie ist die französisch-belgische Produk-tion „Aaltra“ (1., 21:15 Uhr). Bei einer Prügelei geraten die zwei Nachbarn, die sich spinnefeind sind, unter einen Traktoran-hänger der Marke „Aaltra“. Nach dem Unfall sitzen sie beide im Rollstuhl, mit ihrem neuen fahrbaren Untersatz machen sie sich auf den Weg nach Finnland, um den Hersteller des An-hängers auf Schmerzensgeld zu verklagen, dabei machen sie von ihrem Mitleidsbonus schamlos Gebrauch.

Eva, die 17jährige Heldin von „Ein Tick anders“ (2., 17:00 Uhr), leidet unter dem Tourette-Syndrom. In den unpassend-sten Momenten gibt sie wüste Beschimpfungen und Obszönitä-ten von sich. Ihre Familie und die Leute, die sie kennen, kön-nen damit umgehen, doch als ihr Vater ankündigt, dass die Familie nach Berlin ziehen wird, bekommt es Eva mit der Angst zu tun und tut alles, um den Umzug in die Stadt zu ver-hindern.

Auf ungewöhnliche Weise – als animierte Knetfiguren - erzählt „Mary & Max“ (2., 19:00 Uhr) von der Jahrzehnte währenden Brieffreundschaft zwischen einem kleinen, komplexbehafteten Mädchen aus der australischen Provinz und Max einem über-gewichtigen, alten Miesepeter mit Asperger-Syndrom aus New York.

Auf einer wahren Geschichte basiert auch „Sessions“ (2., 21:15 Uhr). Der Journalist und Autor Mark O´Brien ist am ganzen Körper gelähmt. Er kann aber sprechen und er kann fühlen. Mit 32 Jahren will er endlich keine Jungfrau mehr sein. Mit dem Segen seines Priesters holt sich der gläubige Katholik eine Sextherapeutin ins Haus, und die weckt mehr als nur sein erotisches Verlangen.

Gilbert Grape“ (3., 11:00 Uhr) ist ein amerikanisches Klein-stadtporträt des schwedischen Regisseurs Lasse Hallström aus dem Jahre 1992 mit zwei jungen Darstellern, die noch Furore machen sollten. Johnny Depp spielt den Titelhelden, der für seine etwas desolate Familie sorgt, obwohl er so gerne dem verschlafenen Nest und den familiären Zwängen entkommen würde, und Leonardo di Caprio seinen geistig behinderten Bruder. Bis auf diesen Film, der das kleine Festival abschließt, sind alle fremdsprachigen Filme in der untertitelten Fassung zu sehen.
Nach jedem Film ist eine kleine Diskussionsrunde im Café 9bar möglich. www.kinemathek-karlsruhe.de > Do 30. April - So 3. Mai 2015, Kinemathek/Studio 3, Kaiserpassage 6, Karlsruhe. -ko >

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76133 Karlsruhe

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