Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2014
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Hauptsache Hut

Modistin Britta Hildebrandt

„Zur Zeit arbeite ich gerade für ‚Die lustige Witwe‘, sagt Britta Hildebrandt. „Die Operette wird im Dezember Premiere haben.“ Die Karlsruher Modistin ist eine vielbeschäftigte Frau. Zum einen ist sie beim Nationaltheater Mannheim in der Kostümabteilung für die Neugestaltung, Instandsetzung und Reparatur der Kopfbedeckungen zuständig, zum anderen hat sie gerade für Ulrich Noethen, der im neuen Kinofilm „Pettersson und Findus“ den Pettersson spielt, den aus den Kinderbüchern von Sven Nordqvist bekannten gelben Hut angefertigt. Ihre Augen beginnen zu strahlen, wenn sie davon erzählt, wie sie dafür eine spezielle Form herstellte, um den außergewöhnlichen Hut mit dem Knick erschaffen zu können.

Aber das ist noch lange nicht alles, Britta Hildebrandt ist auch für ihre eigene Hut-Kollektion unter dem Label dreifünfneun bekannt. „Ich biete meine Kreationen seit sieben Jahren auf verschiedenen Märkten an. Die Zeiten, wo ein Hut zum Standard gehörte, sind zwar längst vorbei, aber es gibt durchaus noch eine Nachfrage nach außergewöhnlichen Hüten.“ Oftmals seien es gerade jüngere Frauen, die sich für ihre Kreationen interessieren würden, fügt sie hinzu, aber eher für die Mützen und Kappen, weil diese alltagstauglicher wären.
Ihre Hüte dagegen entstehen fast immer auf Anfrage und für besondere Anlässe, manchmal auch schon mit konkreten Vorstellungen der Kunden. Die meisten Ideen liefert freilich die Modistin, die sie dann in Absprache mit den Auftraggebern verwirklicht. „Ich experimentiere gerne mit alten Handwerkstechniken“, verrät Frau Hildebrandt, „und mit verschiedenen Stoffen – natürlich Filz, jetzt im Sommer Tüll, Spitze und Leinen. Ich bin immer gespannt auf das Ergebnis. Aber tragbar soll es sein.“
Hüte als reine Kunstobjekte mache sie nicht, ihre Hüte seien für Menschen und nicht fürs Museum. Besonders gefreut habe sie sich über den Auftrag, einen Hochzeitshut entwerfen zu dürfen. Es sind aber auch ganz banale Gründe wie beispielsweise eine außergewöhnliche Hutgröße, welche die Menschen zu Britta Hildebrandt führen. Kopfbedeckungen für Kinder haben es ihr besonders angetan, deshalb finden sich in ihrer Kollektion zahlreiche. einfache Kappenformen, mit beispielsweise einem Comicschild oder anderen speziell auf Kinder zugeschnittenen Applikationen. Zu sehen sind ihre Hüte und viele andere Arbeiten von den unterschiedlichsten Kunsthandwerkern auf dem Grötzinger Kreativmarkt „Unter den Linden“. -kaho

> So 13. Juli 2014 von 11:00 bis 19:00 Uhr, Grötzinger Kreativmark Mühlstrasse/Grötzingen, Karlsruhe


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