Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 02.2014
Verschiedenes Bücher

 

Allmende über Berlin

Die 92. allmende-Ausgabe beschäftigt sich ganz dezidiert mit dem Faszinosum Berlin, mit der Hauptstadt als Wohn- und Schreibort für Schriftsteller. Die gefragten Autoren geben in der Regel jeweils in einem extra für allmende geschriebenen Text, direkt oder literarisch verklausuliert, und in einem stets nach demselben Muster ablaufenden Interview Auskunft darüber, warum sie in Berlin gelandet sind, wie sie dort leben und schreiben. Die Aussagen sind mal mehr, mal weniger überraschend, immer wiederkehrend ist die Feststellung, dass man in Berlin immer noch preiswerter wohnen kann als in anderen Großstädten. Nicht nur Ingo Schulze weiß zu schätzen, dass es in Berlin einen regen Kulturbetrieb gibt, nirgendwo sonst gebe täglich so viele Lesungen, bemerkt er. Der gebürtige Karlsruhers Volker Kaminski lebt schon lange in Berlin, dennoch ist er immer wieder begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten des Austauschs und der Vernetzung. In Berlin gebe es von allem mehr als anderswo. Bestsellerautor Wolfram Fleischhauer, übrigens noch ein Karlsruher, holt in seinem Berlin-Lob noch weiter aus: „Zu fast jedem denkbaren Universum irgendwo in der Welt gibt es in Berlin ein Fenster.“ Alles in allem macht diese allmende-Ausgabe Lust vor Ort zu überprüfen, was es nun wirklich mit dieser – laut Sascha Reh - „einzigartige(n) Mischung aus Urbanität, Geschichte und Rotzigkeit“ auf sich hat.


Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg.): allmende 92 (Zeitschrift für Literatur), 104 Seiten (mit zahlreichen SW-Abb.), 12 Euro