Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2013
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Karlsruher Bücherschau

Gastland Kroatien

Darauf freuen sich alle Leseratten und Bücherwürmer. Vom 15. 11. bis 8.12. gibt es im Regierungspräsidium am Rondellplatz jede Menge Bücher zu sehen und Autoren zu hören. Hier seien nur mal ein paar Schmankerl aus dem reichhaltigen Programm im November vorgestellt. In diesem Jahr ist das Gastland Kroatien.
Der gebürtige Kroate Miroslav Nemec, noch etwas besser bekannt als Tatort-Kommissar Ivo Batic erzählt in seiner Autobiografie „Miroslav Jugoslav“ (23., 20.15 Uhr) von seiner Kindheit im damals noch jugoslawischen Zagreb und seiner Jugend im immer noch bayrischen Freilassing. Um das Leben an der kroatischen Adria-Küste geht es an einem reichhaltigen Abend im Buchcafé (24.,20.15 Uhr), zu Gast sind die kroatischen Bestsellerautoren Renato Baretic und Zoran Feric, die aus Kroatien stammende deutsche Autorin Alida Bremer, die den Abend moderiert und auch als Dolmetscherin fungiert. Der Schauspieler und Rezitator Michael Stülpnagel liest die Texte. Der Eintritt ist frei wie auch beim Auftritt von Jagoda Marinic, die in Waiblingen geborene Autorin stellt in „Gebrauchsanweisung für Kroatien“ das Land ihrer Eltern vor und macht mit ihren witzig-subjektiven Eindrücken und Tipps Lust es selbst zu besuchen.

„Immer wieder das Meer“ (27., 20.15 Uhr) ist der programmatische Titel des neuen Romans der in Erlangen lebenden Erfolgsautorin Natasa Dragnic über drei in alle Welt verstreuten Schwestern, die durch Liebe und Hass miteinander verbunden sind und immer nach Hause ans Meer zurückkehren. Mit von der Partie sind natürlich auch Autoren des Gastgeberlandes Baden, zum Beispiel Werner Puschner (16., 20.15 Uhr) mit neuesten Mundart-Geschichten und -Gedichten, die schier unvermeidliche Eva Klingler (17., 20.15 Uhr) mit ihren neuesten badischen Frauengeschichten, der fast ebenso unermüdlich produktive Johannes Hucke (22., 20.15) mit zwei neuen Wein-Krimis (nebst Weinprobe) und alle Jahre wieder das Duo Harald Hurst & Gunzi Heil (23., 20 Uhr), wie üblich im etwas größeren Rahmen, nämlich im Stephanssaal (Ständehausstr.4). Ebenfalls außerhalb der Bücherschau, nämlich im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, nimmt Jan Bürger (19., 20 Uhr), Schriftsteller und Mitarbeiter des Literaturarchivs in Marbach, die Besucher mit auf eine literarische Reise entlang des Neckars.

Ein paar Promis verleihen der Bücherschau auch in diesem Jahr Star-Appeal: Walter Sittler ist nicht nur Schauspieler, sondern auch das bekannteste Gesicht des Dauerprotestes gegen „Stuttgart 21“, zusammen mit dem ehemaligen Chef von Greenpeace, Gerd Leipold, spricht er über die Herausforderungen der Zeit und wie ihnen die Zivilgesellschaft begegnen soll: „Zeit, sich einzumischen“ (17.,20 Uhr). Spätestens seit „Jesus-Video“ gehört Andreas Eschbach zu den etablierten Bestsellerautoren, das zeigt er auch mit seinem neuen Buch, der Krimi „Todesengel“ (20., 20.15 Uhr), um einen gnadenlos agierenden Kämpfer gegen das Böse, der selbst im Dunkeln bleibt. Heide Simonis, die ehemalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, war mal eine sehr präsente Figur in den Medien, seit einigen Jahren ist es stiller um sie geworden.

In der Stille hat sie Grimms Märchen neu erzählt, aus weiblicher Perspektive, und gegen den Strich gebürstet. Der Karlsruher Cartoonist Steffen Butz hat die Illustrationen zu „Alles Märchen“ (21., 20.15 Uhr) gemacht. Er ist bei der Buchvorstellung dabei. Ganz gewiss keinen Gefallen dürfte Heide Simonis an dem „Rückblick auf den Feminismus“ (16., 18 Uhr) finden, in dem die Autorin Kerstin Steinbach aus radikal linker Perspektive Alice Schwarzer & Co für Prüderie und Gebärwahn verantwortlich macht. Die Feministinnen hätten sozusagen das Geschäft der Kirchen weitergeführt. Darüber kann und soll man streiten. Apropos Kirche: Es ist ein guter alter Brauch, dass Wolfgang Abendschön und seine Band Akzente einen Abend in der Kleinen Kirche (Kaiserstr.131) gestalten, zusammen mit einem besonderen Gast. Am 11. (20 Uhr) ist es Arnold Stadler. Der Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 1999 aus Oberschwaben ist ein eigenwilliger Gottsucher, der mit seiner Prosa oft verschlungene Wege geht.
ko

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