Feuer fangen mit Elia

Sich für etwas begeistern lassen und mit Gluteifer seinen Weg verfolgen, der biblische Prophet Elia lebte vor, was heißt für Gott zu brennen, allen Niederlagen und Anfechtungen zum Trotz. „Von der Resignation bis hin zum leidenschaftlichen Kampf verbindet die Geschichte Elias zahlreiche existenzielle Themen, die auch in unserer Zeit offenbar sind“, sagt der Evangelische Stadtpfarrer Dirk Keller, der noch bis zum 24. November eine vielschichtige Veranstaltungsreihe angezettelt hat, die beileibe nicht nur konventionelle Gottesdienste beinhaltet und über die christliche Gemeinschaft hinauswirken will.

Sichtbarstes und farbenfrohstes Zeugnis der Karlsruher Elia-Wochen, die unter dem Motto „Feuer fangen - auf Hoffnung setzen“ stehen, ist der großformatige, für die EXPO 2000 in Hannover entstandene Bilderzyklus, den der Flensburger Künstler Uwe Appold für die Veranstaltungsdauer zur Verfügung gestellt hat. „Ich illustriere die Elia-Geschichte nicht, so wie man das im 19. Jahrhundert gemacht hat“, erklärt Uwe Appold, der sich freut, dass seine 24 Bilder in der evangelischen Stadtkirche am Karlsruher Marktplatz sich nun mit Gottesdienst und Musik verknüpfen.

Parallel dazu zeigt der Künstler in der katholischen Stephanskirche vier Bilder, die Worte aus dem Johannesevangelium interpretieren. In Vorträgen, Gottesdiensten, Konzerten und Aktionen will die Evangelische Stadtkirche in einem Gemeinschaftsprojekt mit den katholischen Nachbarn, aber auch der Christlich-Jüdischen Gesellschaft und der DITIB-Zentralmoschee Karlsruhe oder der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe den Propheten, der in den drei monotheistischen Weltreligionen eine Sonderrolle einnimmt, zum Anlass für unterschiedlichste Themenstellungen nehmen.

So kommt es am 30. Oktober unter dem Titel „Mein Elia, Dein Elia, unser Elia?“ zum Interreligiöser Trialog im Cafe Palaver. Verschiedene Gottesdienstgespräche in der Kleinen Kirche präsentieren Menschen in unterschiedlichster Mission: „Geld“ ist das Thema am 3. November, 18.30 Uhr, wenn Hubert Meier von der Volksbank Karlsruhe Rede und Antwort steht, am 10. November folgt dann der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup mit seiner Mission „Stadt“. Begleitet werden diese Veranstaltungen von Musik und der Feuerakrobatik der Acrobatis Pyrum.

Musik hat in diesen Elia-Wochen überhaupt ihren gewichtigen Programmteil, für den Christian Markus Raiser als Organist und Leiter verschiedener Ensembles verantwortlich zeichnet. Er setzt denn auch mit seinem renommierten Bach-Chor am 24. um 17 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche mit der abschließenden Aufführung von Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ den glanzvollen Höhepunkt. > Alle Termine im Kalender und siehe "Weiterführende Links" rechts oben